Die möglichst vollständige Digitalisierung von Geschäfts- und Produktionsprozessen sowie deren umfassende, interoperable und adaptive Verknüpfung mit Produktionssteuerungssystemen oder Cyberphysischen Systemen gilt als Schlüssel zur Erhöhung der Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit sowie für die durchgängige flexible Produktion als Kern der meisten Wertschöpfungsketten.

Um dies mit breiter Wirkung über Unternehmensgrenzen hinweg und insbesondere für KMU zu erreichen, werden in der Praxis standardisierte Komponenten benötigt. Fokus der meisten industrienahen IKT-Softwareprojekte ist daher die Harmonisierung von Daten- und Prozessmodellen, Datenformaten oder Kommunikationsschnittstellen und -protokollen, um die gewünschte Interoperabilität zwischen Maschinen, Geräten, Automatisierungs- und Software-komponenten herstellen zu können. Dafür soll das technologieoffene und auf der RAMI 4.0 Referenzarchitektur aufbauende Basissystem 4.0 (BaSys 4.0) für anwendungsorientierte Projekte genutzt und in die breite Anwendung gebracht werden. Erkenntnisse und Ergebnisse aus den neuen Projekten sollen in Updates des Basissystems zurückfließen. Projektpartner bei BaSys4Forestry sind unter anderem die Forstify GmbH und die rBITech GmbH .

5G steht für die „fünfte Generation des Mobilfunks“ und ist die Weiterentwicklung des existierenden 4G Mobilfunknetzes. 5G bietet neue Ansätze der Informations- und Datenübertragung, unter anderem für die Erhöhung der Bandbreite und die Verringerung von Latenzzeiten, sodass die Datenübertragung verzögerungsfreier und schneller wird. Dadurch ermöglicht 5G viele neue Anwendungszwecke, z. B. im Industriebereich für die Kommunikation von Maschinen, im Gesundheitssektor für Telemedizinanwendungen, der öffentlichen Verwaltung, der Mobilität, wie für autonomes Fahren, oder im Infrastrukturmanagement.

5G benötigt noch weitere Forschung, um diese neuen Einsatzfelder zu definieren und 5G optimal nutzen zu können. Unter der Leitung des Technologie Campus Freyung werden daher an den Hochschulstandorten Freyung, Cham und Deggendorf sogenannte Campusnetze als Versuchsnetze für 5G-Anwendungen errichtet. Diese bieten in einem eng abgesteckten Bereich unter Einhaltung sämtlicher Richtlinien die Möglichkeit, unter komplett eigener Verwaltung 5G-Funkzellen zu betreiben. Diese stehen dann für Forschung und Entwicklung zur Verfügung. Zudem wird am Technologie Campus Freyung im Rahmen des Projektes modernes Mess- und Testequipment für 5G-Anwendungen aufgebaut. Dieses steht dann für Kooperationen mit Unternehmen sowie als Basisinfrastruktur für weitergehende Forschungsvorhaben im nationalen und internationalen Rahmen zur Verfügung Entsprechende Versuchsumgebungen sind bisher nur an großen Forschungsinstituten und Universitäten in Ballungszentren verfügbar. Mit dem Aufbau der Infrastruktur in Freyung, können regionale Unternehmen und Startups an die neue Technologie herangeführt werden, damit diese frühzeitig von den Potentialen von 5G profitieren können. Der Aufbau der Infrastruktur im Projekt „Grenzland 5G“ wird bis Februar 2021 durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Programms FH Invest 2020 mit 913.000 Euro gefördert.

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